Feuerwehr bekämpfte die Hitze mit Eis, Wasser und Schattenplätzen
Tag der offenen Tür wurde zur Herausforderung – Zwei Einsatzzelte für Feuerwehr übergeben
Mosbach. Mit Hitze kennen sich die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr Mosbach eigentlich aus. Normalerweise löschen sie die Brände routiniert und schnell. Brennt es aber vom Himmel, sind auch die Floriansjünger machtlos. Gestern taten sie beim Tag der offenen Tür alles dafür, dass sich ihre Gäste abkühlen konnten – mit Eis, Wasser und schattigen Plätzen.
Besonders gefragt war die Spielstraße der Jugendfeuerwehr. Mit Wasser aus Feuerwehrschläuchen auf ein vermeintlich brennendes Holzhaus zielen oder aber Tischtennisbälle von einem Brett herunter schießen, daran hatten nicht nur die Jüngeren Spaß. Ein kleiner Junge hatte sofort verstanden, dass nicht die Bälle sondern die umstehenden Menschen eine Dusche benötigten. Da half alles rufen „ziel auf die Bälle, die Bälle musst du treffen“ nichts. Die Spielstraße sollte aber auch die Jüngeren wieder für die Feuerwehr begeistern. „Wir ziehen unseren Nachwuchs fast komplett aus der Jugendfeuerwehr“, erklärte Abteilungskommandant Ralf Unfall. Junge Erwachsene fänden leider nur noch selten den Weg in die Feuerwehr. Schnell füllte sich um die Mittagszeit die noch kühle Fahrzeughalle, und die Gäste der Feuerwehr ließen es sich schmecken. Bernhard Schmitt, der Vorsitzende des Fördervereins der Feuerwehrabteilung Mosbach-Stadt, hatte noch ein besonderes Geschenk für die Aktiven: „Ich habe heute die ehrenvolle Aufgabe, im Auftrag des Vorstandes des Fördervereins zwei Einsatzzelte übergeben zu dürfen“, freute er sich und begrüßte noch die Bundestagsabgeordnete Dr. Dorothee Schlegel, den Landtagsabgeordneten Georg Nelius, Mosbachs Oberbürgermeister Michael Jann sowie Gesamtkommandant Detlev Ackermann und die Abteilungskommandanten Ralf Unfall und Dennis Obieglo. Die Einsatzzelte können vor Ort innerhalb von zwei Minuten aufgeblasen werden. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, zum Beispiel als Lagebesprechungsraum in der Nähe des Einsatzortes, als Treffpunkt für Atemschutzgeräteträger, als Unterstell- und Umzugsmöglichkeit bei schlechtem Wetter, oder aber sie nehmen schlicht Schaulustigen die Sicht auf die Unfallstelle.
Ein großes und ein kleines Zelt inklusive Ausstattungsdetails sowie einem Verbindungsteil im Wert von rund 7000 Euro können die Retter nun nutzen. Symbolisch für die Zelte, die vom Hersteller nicht rechtzeitig geliefert werden konnten, so dass nur Vorführzelte zum Einsatz kamen, übergab Schmitt einen Luftschlauch an Ralf Unfall. Er hoffte, dass mit dieser Anschaffung die bereits vorhandene hohe technische Ausstattung noch weiter verbessert werde. Oberbürgermeister Jann bedankte sich im Namen der Stadt beim Förderverein für die Spende.
Um die Mittagszeit, als die Hitze am größten war, fand sich kaum jemand, der die Fahrzeugschau mit den zehn feuerwehreigenen Autos sowie den des Roten Kreuzes und dem DLRG-Boot würdigte. Die Helfer saßen unter ihren Zelten und waren froh um den Schatten. „Eigentlich müsste man allen raten, zu Hause zu bleibe“, lachte Kreisausbildungsleiter Maik Hains. Dies wäre nur für den Tag der offenen Tür und die Mühe, die sich die Mitglieder der Feuerwehr sowie der befreundeten Vereine und Institutionen gemacht hatten, schade gewesen.
Die Rettungshundestaffel, die wegen der Hunde ihren Stand in einer Halle der Feuerwehr aufgeschlagen hatte, musste ihre geplante Vorführung absagen. „Der Beton draußen ist für die Hundepfoten einfach zu heiß“ erklärte eine Rettungshundebesitzerin, während ihr Vierbeiner in der Halle munter in einem Planschbecken spielte.
Die Feuerwehrleute jedoch zeigten, dass sie sich von der Hitze nicht schrecken lassen. Sie führten in voller Montur vor, wie sie bei einem Brand eine Tür öffnen, um eine eingeschlossene Person zu retten.
Von Nadine Slaby
Artikel aus der Rhein-Neckar-Zeitung vom Montag, den 06.07.2015